Wasser auf dem Mars entdeckt
Washington - Historischer Schritt in der Erforschung des Weltalls: US-Wissenschaftler haben eigenen Angaben zufolge erstmals die Existenz von Wasser auf dem Planeten Mars nachgewiesen.
US-Wissenschaftler haben bestätigt, dass es Wasser auf dem Mars gibt
Das teilten Forscher der US-Weltraumbehörde NASA nach der Untersuchung neuester Bodenproben im Labor der Marssonde «Phoenix» mit. «Wir haben Wasser», sagte Prof. William Boynton von der Universität Arizona am Donnerstag bei einer NASA-Pressekonferenz.
Wasser gilt als eine eine der wesentlichen Voraussetzungen für organisches Leben. Wissenschaftler gehen zwar seit vielen Jahren von der Existenz gefrorenen Wassers auf dem Mars aus, der endgültige Beweis stand jedoch bislang aus.
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Bereits vor einem Monat waren sich die NASA-Forscher sicher, Hinweise auf Mars-Wasser zu haben, sagte Boynton. «Aber dies ist das erste Mal, dass wir Wasser auf dem Mars berührt und geschmeckt haben.» Der Nachweis gilt als großer Erfolg der Mission der US-Raumsonde «Phoenix», die nach zehnmonatiger Reise Ende Mai auf dem Roten Planeten gelandet war.
Der Roboterarm von «Phoenix» hatte die gefrorene Bodenprobe am Nordpol des Roten Planeten gesammelt, wie die NASA mitteilte. Sie sei dann am Mittwoch im Ofen des Labors erhitzt worden. Dabei sei Wasserdampf entstanden, sagten die Wissenschaftler. Die Bodenprobe sei aus einer etwa fünf Zentimeter tiefen Rinne entnommen worden, die der Roboterarm zuvor gegraben hatte.
Die «Phoenix»-Mission sei derart erfolgreich, dass sie um zwei weitere Monate bis Ende September verlängert werden soll, gab die NASA weiter bekannt. Die US-Sonde war am 26. Mai nach einer 680 Millionen Kilometer langen Reise gelandet. Bereits die weiche Bilderbuchlandung der dreibeinigen, 410 Kilogramm schweren Sonde war ein Erfolg, nachdem in der Vergangenheit mehrere Sonden beim Niedergehen auf dem Mars zerschellt waren. Hauptaufgabe der Sonde war es von Anfang an, nach Spuren von Wasser zu suchen.
Zunächst sorgten allerdings Pannen für Sorge um den Erfolg der Mission. So konnte zunächst der 2,4 Meter lange Roboterarm nicht in Gang gesetzt werden. Später waren die gesammelten Bodenproben zu verklumpt, um den Weg in den Miniaturofen des Labors zu schaffen. Wiederholt schalteten die NASA-Wissenschaftler einen Vibrator ein, der die Probe zerteilen und zerkleinern sollte - etwa so, wie Kinder Sand durch ein Sieb schütteln.
Die Expedition soll noch klären, ob das Eis nahe der Marsoberfläche regelmäßig schmilzt. Das würde bedeuten, dass es dort tatsächlich Lebensraum für Mikroorganismen gibt. Zu klären ist auch, ob der Boden lediglich wenige Zentimeter oder möglicherweise mehr als einen halben Meter tief friert.
Zugleich erhoffen sich die Wissenschaftler weitere Erkenntnisse über den Klimawandel. Sie wollen klären, warum aus dem einst feuchten und warmen Mars ein kalter Planet mit vereisten Polarkappen wurde. Die Temperaturen auf dem Mars schwanken zwischen minus 125 und plus 35 Grad Celsius. Das gesamte Projekt «Phoenix» kostet nach Angaben der NASA 420 Millionen Dollar (knapp 310 Millionen Euro).
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